Wie von unserem Trainer Jürgen Schmidt angekündigt legte der FSV Gütersloh vom Anpfiff an los wie die Feuerwehr, um uns auf ihrem vergleichsweise kleinen Kunstrasenplatz in der Tönnies Arena unter Druck zu setzen. Wir taten uns auf dem ungewohnten Terrain in den Anfangsminuten sichtlich schwer gegen den körperlich weitgehend überlegenen Gegner. Gütersloh agierte vor allem mit hohen Bällen, um ihre Offensivkräfte in Szene zu setzen. So zogen wir in den Kopfballduellen meist den Kürzeren und antizipierten in der ersten Halben Stunde nicht gut, sodass wir einen enormen Aufwand betreiben mussten, um in Ballbesitz zu kommen. Wenn dies gelang agierte unser Team dann aber zu hektisch, sodass der Ball durch ungenaues Passspiel rasch wieder verloren ging. In der 18. Minute kassierten wir dann nicht unverdient das 0:1. Vorausgegangen war natürlich einer der lang geschlagenen Bälle aus der Abwehrreihe des FSV. Der hohe lange Ball fand die sich gut bewegende Sphresa Aradini, die unserer Keeperin keine Chance ließ. Der SVW hatte anschließend eine große Möglichkeit, als einer der wenigen gut heraus gespielten Angriffe gelang und Angelika Rößler zentral an der Strafraumgrenze zum Abschluss kam. Sie verzog jedoch knapp. In Minute 26 folgte dann vielleicht die Schlüsselszene der Partie, als die Schiedsrichterin unseren Neuzugang Anna-Sophie Fliege mit Rot wegen Notbremse vom Feld schickte. Wieder war ein langer Ball in die Spitze vorausgegangen, der dieses Mal die großgewachsene und sehr robuste Nr. 11, Isabelle Wolf, fand. Etwas unglücklich rutschte Fliege auf dem nassen Kunstrasen im Laufduell aus und fuhr so Wolf von hinten in die Parade, direkt an der Strafraumgrenze, wo Wolf wohl frei zum Abschluss gekommen wäre. Die rote Karte war damit zwar eine harte, jedoch vertretbare Entscheidung der Schiedsrichterin, die in der Folge dann leider nicht mehr so konsequent und souverän agierte wie in dieser Szene. In der 37. Minute fiel dann das 2:0 für die Gütersloherinnen, die hierbei unsere Unterzahl gut ausnutzten. Nach einem Angriff über rechts fand eine gut getimete Flanke Melanie Ott, die direkt verwandelte.
In Halbzeit zwei zeigten wir dann aber unser gewohntes Gesicht. Wir bäumten uns nochmal beherzt auf gegen die drohende Niederlage. Maren Habeäcker, die nach Verletzung wieder im Kader stand, kam direkt zur Halbzeit ins Spiel. Sie nahm sofort das Heft im Mittelfeld in die Hand und leitete einige gefährliche Offensiv-Szenen ein. Wir hatten nun trotz Unterzahl über weite Strecken mehr vom Spiel, kamen besser in die Zweikämpfe und drängten die Heimmannschaft immer wieder in die eigene Hälfte. Ein Tor wollte aber nicht gelingen. Klar boten sich nun für Gütersloh größere Räume, die die wuchtige Isabelle Wolf in Minute 61 zum entscheidenden 3:0 nutzte. Wir zeigten auch danach noch Charakter, wir steckten nicht auf, auch wenn die Niederlage nicht mehr abzuwenden war. Die eingewechselten Meike Kellermann und Ellen Riess machten nochmal Tempo nach vorne, Meike Kellermann kam auch selbst noch zweimal noch zum Abschluss, leider waren ihre Versuche jedoch nicht präzise genug. So blieb es beim 3:0.