Aus einer stabilen Defensive heraus nach vorne Nadelstiche setzen, das war die Vorgabe von Trainer Jürgen Schmidt, der daher mit einer 5er Abwehrkette begann. Der Plan schien zunächst auch aufzugehen, zumindest bis zur ersten Trinkpause. Bis dahin verteidigten die SVW Damen nämlich diszipliniert, nur bei Ballbesitz agierte man zu passiv, sodass man nach vorne wenig Akzente setzen konnte. In der 16. Minute hätte allerdings Nina Heisel für die überraschende Führung sorgen können, als sie nach Flanke von Riess freistehend zentral im Strafraum zum Kopfball kam. Jedoch brachte sie nicht genug Druck hinter den Ball, sodass dieser direkt in den Armen der Saarbrückener Keeperin landete. Die Heimelf zog sich beim Spielaufbau der Weinbergerinnen zurück und lauerte auf Fehler. Diese Taktik ging schon in der 26. Minute auf. Saarbrücken eroberte im Mittelfeld den Ball und nutze die anschließende Weinberger Unordnung zur Führung durch Chiara Loos, die zentral zum Abschluss kam. Nur drei Minuten später erhöhte Saarbrücken auf 2:0, wieder nach Weinberger Ballverlust im Spielaufbau, diesesmal lauerte Lena Ripperger im Zentrum. Erst danach wurde Weinberg etwas mutiger und kam in der 36. Minute durch eine schöne Einzelaktion von Ellen Riess zum Anschlusstreffer. Mit dem 2:1 ging es dann auch in die Pause. Auch im zweiten Durchgang zeigten die SVW Damen zunächst zu wenig in der Offensive, wohingegen Saarbrücken extrem kaltschnäuzig auftrat. In der 52. wurde wieder Ripperger bedient und ließ sich ihren zweiten Treffer nicht nehmen. Sie setzte sich hierbei gegen drei Weinberger Verteidigerinnen durch und verwandelte eine Flanke von rechts direkt. Wenig später hätte Weinberg sich im Spiel halten können, nachdem die fleißige Annika Kömm nach schönem Solo Nina Heisel bediente, der jedoch der Ball an der Strafraumgrenze versprang. Die angeschlagene Torjägerin des SVW musste wenig später ersetzt werden. Bis zur 77. Minute versuchte der SVW nochmal ran zu kommen. Doch dann schlug die starke Julia Matuschewski zu und erhöhte auf 4:1. Die Weinbergerinnen waren anschließend zwar bemüht nochmal ran zukommen, jedoch ließ die Rückwärtsbewegung nun oft zu wünschen übrig, sodass die Abwehrkette oft in große Not geriet. Folgerichtig gelang Matuschewski ein weiterer Treffer, wobei sie ihre ganze Qualität zeigte. 5:1. Das 6:1 in der 84. Minute, wieder durch Matuschewski, fiel auf ähnliche Weise. Kurz darauf erzielte Julia Brückner zwar noch das zwischenzeitliche 6:2 durch einen Fernschuss, wobei die Torhüterin mehr als unglücklich aussah. Ihr rutschte der Ball durch die Arme. Doch Saarbrücken ließ auch danach nicht locker. So fiel der 7:2 Endstand kurz vor Schluss durch einen Elfmeter, ausgeführt durch Matuschewski. Verschuldet wurde der Strafstoß durch Anna Fliege, die mit diesem unnötigen Foul mit gelb-rot vom Platz gestellt wurde und damit mindestens für ein Spiel gesperrt ist.
Zwar wurde dem SVW ein Elfmeter nach überhartem Bodycheck an Annika Kömm verwehrt und die Schiedsrichterin hätte auch mehrere Konter der Heimelf nach vorangegangen Foulspiel unterbinden müssen, jedoch ist dies keine Entschuldigung für das heutige Ergebnis. Mit den 7 Gegentreffern hat sich Weinberg natürlich auch keinen Gefallen getan, denn die Torbilanz könnte am Ende entscheidend sein. Es liegt jetzt an jeder einzelnen Spielerin, in der anstehenden Trainingswoche und beim folgenden Heimspiel gegen Gütersloh eine deutliche Reaktion zu zeigen.
Aber Aufgeben gibt's nicht beim SVW. Es sind noch 12 Punkte zu vergeben, von denen sich jeder einzelne nur mit 100%igem Einsatz erarbeitet werden kann. Noch haben es die Weinberg Damen selbst in der Hand die Liga zu halten.
Es spielten:
Pfeiler TW
Kömm, L. Haberäcker, M. Haberäcker (84. Kellermann), A. Grimm, Fliege, Brückner, Hofmann, A. Rößler (56. Kohlmeyer), E. Riess, Heisel (67. Hofrichter)
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